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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

AutorenbildFabian Kremser

Zweifel

Aktualisiert: 26. Juli 2021

Etwas zu wissen und etwas zu glauben ist nicht das Gleiche. Manchmal werden wir unfreiwillig schlauer.

So ging es mir zumindest gestern. Dass ich sensibel auf diverse Dinge reagiere ist nichts neues für mich, auch nicht, dass es mich hin und wieder regelrecht "aufstellt". Ich hatte schon immer die Tendenz, meine Grenzen zu pushen und zu pushen... bis sie das dann irgendwann einmal retournieren.


Die letzten Woche waren... viel. Im Guten, mehrheitlich. Ich konnte im Training gute Leistungen bringen, meine Fortschritte waren sichtbar und ich hatte Freude daran, mich wieder mehr und mehr als Triathlet zu fühlen. In meiner Firma ging gleichzeitig ebenfalls einiges vorwärts: wir konnten unser neues Labor einrichten und erste Tests durchführen. So weit, so toll.


Nur, dass das alles seinen Preis hate. Für mich hiess der: Stunden und Tage am Computer, Fokus von Morgens um 7 bis Abends spät, das Training irgendwo hinein gequetscht, meistens nicht mehr sonderlich frisch. Schlechter Schlaf und erst noch zu wenig davon, schlechte Ernährung, vergessene Supplemente. Auf Achse, permanent.


Freitag Abend wurde es bereits wieder Mitternacht, bis ich den Computer abstellte und mehr tot als lebendig ins Bett fiel in dem Wissen, dass ich keine 6h später wieder aufstehen würde um dann unseren ersten offiziellen Test im Labor durchzuführen. Etwas mehr als zwei Stunden später wurde ich unfreiwillig schlauer.


Ich brauche hier nichts ins Detail zu gehen, doch was mein Körper in dieser Nacht im Stundentakt von sich gab hat mit "Magen/Darm-Problemen" etwa ähnlich viel gemein, als wenn man die Oberfläche der Sonne als "warm" bezeichnen würde. Der Auslöser war vermutlich, dass ich irgend etwas gegessen hatte, das meinem Magen oder eben dem Darm nicht passte. Die Schwindelerregenden Schmerzen sprachen dafür. Und anstatt was auch immer das auslöste durch ein eh schon gepeinigtes System zu schleusen entschied mein Körper wohl: raus damit, und zwar so, wie es hereinkam.


Der gestrige Tag verging dann in einem Nebel... ich konnte nichts essen, nicht viel trinken und mehr als etwas Zwieback und Cola waren nicht in meinen Körper zu bekommen. Ich hatte Gliederschmerzen, war dehydriert und dermassen im Eimer, dass nur schon ein einfaches, kurzes Telefonat mich mehr Kraft kostete als ich mir vorstellen konnte.


Heute geht es mir etwas besser - körperlich. Mental haben die letzten 24 Stunden Spuren hinterlassen... denn sofort sind sie wieder da, die Zweifel. Die letzten 3 Wochen waren trainingstechnisch nicht der Hit... und viel Zeit bleibt mir nicht mehr, um mich voll vorzubereiten für Copenhagen... werde ich bis dahin wieder in Form sein? Oder war das ein Zeichen, dass ich noch nicht so weit bin? Kann ich nächste Woche wieder voll einsteigen, oder werde ich erst mal noch weiter flach liegen? Sind die 3kg, die ich an Gewicht verloren habe, wirklich nur Wasser, oder ging es mir an die Substanz?


Zweifel sind nichts Schönes, doch im Sport sind sie allgegenwärtig. Ich mache das Beste daraus.


Herzlich,

Fabian

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