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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

  • AutorenbildFabian Kremser

We really had it all…

Habt ihr "Don't look up" gesehen? Der Film wurde vor kurzem auf Netflix veröffentlicht und karikiert auf eine leider viel zu realitätsnahe Weise unsere Gesellschaft.

Das Setting ist an sich nichts Neues: Astronomen entdecken einen Asteroiden, der sich im exakten Kollisionskurs mit der Erde befindet und der eine Grösse hat, dass beim Einschlag nichts überleben würde. Weltuntergang, mal wieder.


Man kennt das und erwartet erst Verzweiflung, dann heroische Hektik, anschliessend einen waghalsigen Plan und einige wenige, die diesen umsetzen. Kurz vor dem absoluten GAU gelingt es dann jemandem, das Schicksal noch abzuwenden und am Ende feiern alle den Frieden auf Erden.


Nicht hier…


In diesem Film sind wir voll und ganz im 21. Jahrhundert angekommen. Die Wissenschaftler verzweifeln fast ob der Ignoranz, die ihnen entgegen gebracht wird, niemand nimmt ernst, dass die Welt tatsächlich enden könnte und als sie dann endlich durchkommen, geschieht dies nur, weil eine Politikerin damit einen Skandal verdecken möchte. Nichts desto Trotz entsteht ein Notfallplan mit einem Selbstmordkommando, es scheint, dass sich alles zum Guten wenden könnte… doch wird das Manöver abgebrochen. Ein Tech-Guru und Multimilliardär macht klar, dass es sich bei dem Asteroiden um eine Quelle nie dagewesenen Reichtums in Form von Rohstoffen handle und wenn man diesen gezielt und in mehreren Stücken zum Absturz brächte, nun… Geld. Das geht natürlich vor, also setzen alle auf das Himmelfahrtskommando.


Es scheitert und damit wird klar: das war's. Einige fliehen in einem Raumschiff, so viel Sci-Fi muss sein, doch die meisten Menschen werden vernichtet. So auch die Astronomen, die den Killer entdeckt haben. Eine der letzten Szenen zeigt sie, wie sie im vollen Bewusstsein ob des nahenden Endes miteinander zu Abend essen und ein paar letzte, ein paar allerletzte Stunden miteinander verbringen. Die Erde beginnt bereits zu beben und es ist klar, es muss jeden Augenblick so weit sein. Doch anstatt in Panik auszubrechen, geniessen sie jede Sekunde miteinander, unterhalten sich darüber, wie exotisch und besonders dieser spezielle Kaffee gerade ist, den sie trinken. Was der Astronom, wunderbar gespielt von Leonardo DiCaprio, mit dem einfachen Satz quittiert: "Man. We really had it all…"


Dieser Satz verfolgt mich heute. Die Bilder, die ich derzeit auch ganz unfreiwillig auf allen Kanälen zu sehen bekomme, lassen ihn sich mir einbrennen. Krieg. In der Ukraine wird geschossen und gebombt. Was wirklich los ist, weiss niemand und ich werde mich hüten, mir eine Meinung zu bilden, da ich schlicht nicht genug informiert bin. Doch um zu wissen dass es falsch ist, dass sich Menschen gegenseitig umbringen, dazu brauche ich kein CNN.


Gerade eben war ein Ende der Coronakrise in Sicht. Gerade eben freuten wir uns auf einen Sommer, der sich wieder "etwas normaler" anfühlen würde. Und jetzt sehen wir dem dritten Weltkrieg ins Auge.


Ist das unbedingt nötig?


Wir hatten doch eigentlich wirklich alles…


Mehr kann ich dazu derzeit nicht sagen.


Herzlich,

Fabian


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