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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

  • AutorenbildFabian Kremser

Home is...

Ich weiss weder, wo es anfing noch was es ausmacht. Wie weiss man, dass man "zuhause" ist? Die ganzen Sprüche von wegen "Home is, where the heart is"... damit konnte ich mich nie identifizieren.

Stattdessen fühlte ich mich oft dort zuhause, wo mein Kopf und mein Herz im Einklang waren und Ruhe fanden. Im Sport, zum Beispiel, auch wenn das nicht logisch erscheinen mag. Für mich ist es jedoch exakt so: wenn mein Herz schneller schlägt und meine Gedanken kristallklar fokussiert sind, dann bin ich... da. Hier. Jetzt. Meine Motivation für den Sport ist weder, dass ich der Grösste und der Beste sein will, es ist vielmehr diese Sucht nach Gegenwart, nach Präsenz. Das fühle ich beim Triathlon, beim Bergsteigen, auf dem Wasser... überall, wo meine Konzentration weitere Relevanz hat und essentiell ist.


Und bei Orten?


Da kann ich es nach wie vor nicht sagen. Es ist für mich selbst völlig unlogisch und ohne jeden Zusammenhang ob ich mich an einem Ort zuhause fühle oder nicht. Hier, in Aadorf, bin ich zuhause, und das seit Jahren. Das ist mein Ort, das sind meine Hügel, das sind meine Strassen. Ich habe so viel Schweiss, Tränen und teils auch meinen Mageninhalt in dieser Gegend verteilt, dass sich meine Genetik mit ihr vermischt hat - und irgendwie umgekehrt.


Doch auch zum Beispiel auf der Kanareninsel Lanzarote ging es mir noch immer so. Die Energie, die aus der Lava durch den Gummi meiner Sohlen und Räder steigt, überwältigt mich jedes Mal aufs Neue.


Oder die Isle f Skye in Schottland sowie die Highlands.


Oder Florenz.


Ich bin kein Stadtmensch, doch wenn ich mich an einem Ort, einer Stadt zuhause fühlen kann, dann ist das die Hauptstadt der Toskana. Sie ist schön, ja, und wird von Touristen überrannt, doch ist sie irgendwie auch ein Teil von mir. Ich spüre ihren Puls, wenn ich dort bin und komme zur Ruhe.


Ich weiss nicht, wann ich das nächste mal auf Lanzarote sein werde. Ich weiss auch nicht, wann ich das nächste Mal auf Skye oder in Schottland überhaupt sein kann. Doch ich habe grosse Hoffnung, dass ich im nächsten Jahr nach meinem letzten Rennen und einen guten Schritt weiter in Floren sitzen, die Ruhe und Majestät von Jahrhunderten der Geschichte in mir aufnehmen und mich dabei fühlen kann, wie es der Herr Goethe so treffen formulierte: hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.


Herzlich,


Fabian


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