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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

  • AutorenbildFabian Kremser

Dieser verfluchte Kopf…

Es muss raus: manchmal bin ich ein himmelschreiender Idiot. Jetzt gerade zum Beispiel. Warum, um alles in der Welt, mache ich mich selbst immer wieder so zur Schnecke?

Ich muss ausholen.


Ich denke, ich darf mit Fug und recht behaupten, ein guter Trainer und noch besserer Coach zu sein. Und in dem Zusammenhang heute heisst das erst einmal: wenn ich bei einem meiner Athleten Daten sehe, die ich sehen wollte, dann weiss ich immer sofort, was ich damit anfangen kann. Und ich freue mich jedes Mal, wenn sie Fortschritte machen, auch wenn sie noch so klein sind. Da bin ich von der Art, die rücksichtslos an die Menschen glaubt.


Ausser…


Ausser, ich stehe selbst auf dem "Prüfstand".


Diese Woche durchlief ich mehrere Leistungstests, alle mit Sinn, Zweck und Hirn durchgeführt und das erste Mal in meinem Leben linear auf einen Einstiegstest und entsprechendes Training aufbauend.


Und… und ich sehe da auf einmal Zahlen, die… verdammt und zugenäht. Ich habe auf einmal Werte, wie ich sie noch nie hatte (im positiven Sinn). Mein Herz kann wieder so schnell schlagen wie früher – und auch stärker (ich kann ja das Volumen messen, ha!). Sprich – es ist gesünder. Meine Lungen sind leistungsfähiger denn je, trotz Asthma. Meine Beine erzeugen mehr Druck, ich laufe Ökonomischer, meine VLaMax ist so tief wie noch nie. Meine Anaerobe Schwelle ist im Gegensatz dazu so hoch wie noch nie, ebenfalls meine Vo2Max. Kurz: was auch immer ich in den letzten Wochen getrieben habe, es hat den nötigen Impact gehabt und die richtigen Reize gesetzt, auch wenn ich nicht immer 100% akkurat und auf Kurs war.


Nun ist es so: die meisten meiner Athleten sind nicht immer zu 100% nach Plan, das erwarte ich auch nicht da ich weiss, dass es so gut wie unmöglich ist. Also weiss ich auch, dass man trotzdem Fortschritte machen kann, und zwar vielleicht noch besser, denn es heisst gerne, dass man sich selbst noch ernst genug nimmt und das Leben auch noch stattfinden lässt, wenn man einmal nicht trainiert.


Sehe ich bei meinen Athleten Entwicklungen in dieser kurzen Zeit, wie ich sie jetzt und hier bei mir sehe, dann feiere ich. Ich feiere ihren Erfolg, ihre Konstanz, ihre Disziplin, ihren Willen. Ich feiere mich, weil ich sie richtig dort hin geführt habe.


Nun, da ich diese Zahlen bei mir sehe, sollte ich ja eigentlich doppelt erfreut sein. Oder?


Prinzipiell bin ich das durchaus, doch wie eingangs erwähnt bin ich manchmal eben auch ein echter Idiot. Denn auf einmal fliegen da Gedanken herum wie: "Ach, das kann doch gar nicht sein, mach das lieber nochmal, das sind sicher Messfehler…"


Hackt's? De Facto bin ich also eher bereit, einer Maschine, die ich fast täglich bediene und die einwandfrei funktioniert, zu misstrauen, als dass ich mir zutraue, selbst gut trainiert und gearbeitet zu haben.


Also echt… das sollte ich wohl mal ganz schnell abstellen, sonst wird das hier nichts. No, Sir.


Auch sollte ich mich mal selbst hinterfragen, warum ich so mit mir umgehe. Ich meine, klar, ich war zu einer Zeit Profiathlet, zu der das noch ein klein wenig etwas anderes hiess als heute, doch WAR ich Profi. Und das nicht einfach so, weil ich glaubte, der King zu sein und der Meinung war, einen anderen Dreck zu machen wie alle anderen (okay, auch, aber… naja). Kurz: Ich konnte ja was!


Warum traue ich mir heute so wenig zu?


Herzlich,

Fabian


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