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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

  • AutorenbildFabian Kremser

Onar

Wenn ich über Triathlon spreche komme ich irgendwann einmal nicht darum herum, auch über Runrig zu reden. Das ist ein Kapitel, das für mich mit dem triathlon schlicht so sehr verknüpft ist, dass es gar nicht anders geht.

Gestern schrieb ich über meine blaue Trainerjacke und darüber, dass sie mir mehr bedeutete, als es irgendwie rational für ein Kleidungsstück zu erklären ist. Und dass der Triathlon in mein Leben trat, als ich weder darauf vorbereitet war noch ihn erwartete.


"I came walking out of nowhere, didn't ask to make this move

You were standing on the milestones in the Summer of my youth

You're in the breath I'm breathing, around me like a ring,

Photobombing all my moments and filling my with wings


O cha robh mi, cha robh mi, cha robh mi

Cha robh mi nam onar ann*"


Gälisch: I was never, never, never, never alone


Das sind Textzeilen, die man eigentlich gerne in einer etwas kitschigen, jedoch romantischen Geste als Bildunterschrift am Jahrestag einer Partnerschaft oder Ehe durch den Äther zwitschert. In meinem Fall bezieht sich diese Widmung auf den Triathlon. Der text ist eine Strophe aus dem Lied "Onar" von Runrig. Es findet sich auf ihrem letzten Studioalbum "The Story", mit dem sie meiner Meinung nach den letzten Nagel in den Deckel der Kiste hämmerten, in der sie ihr Vermächtnis unter dem Label "absolute Legenden" abhefteten.


Die band trat im Herbst 2003 in mein Leben, ziemlich genau zu dem Zeitpunkt, als ich das "ernsthafte" Training für meinen ersten Ironman aufnahm. Das war eines dieser Erlebnisse... ein Bekannter empfahl sie mir auf einer Autofahrt. Ich vergass den Namen der Band wieder, bis ich das nächste Mal in der Winterthurer Bibliothek stand und durch die CD's blätterte. Da fiel er mir wieder ein. Ich suchte, wurde fündig und legte etwa eine Stunde später das erste Mal eine "Best-Of"-CD in den Spieler. Das erste Lied gefiel mir gut (ich hatte damals keine Ahnung von der Gälischen Sprache und dachte nur, dass der Sänger nun aber mal verdammt undeutlich knödelte), das zweite traf mich bereits hart von der Seite.


"Beat the drum! Beat the drum!

Like a heartbeat: lonely and strong, beat the drum!"


Mehr brauchte es nicht. Und von dem Augenblick an schrieb Runrig den Soundtrack zu meinem Leben. Runrig waren da, wenn ich unglücklich verliebt war.


"Life is hard".


Sie waren da, als ich nach einer wirklich miserablen Beziehung wieder zurück zu mir selbst fand.


"I'm alive again on a maymorning,

gonna wipe the slate clean, follow my dream..."


Sie waren da, als mir bewusst wurde, dass der aktive Triathlon immer ein Teil von mir sein würde und dass ich nicht einfach aufhören konnte, ohne es nochmals versucht zu haben.


"And I can't help feeling

It will always be

The story of the life inside of me."


Es wäre müssig, noch weiter aufzuzählen, denn Runrig waren immer da. In den schlechtesten Zeiten und auch in den Besten. Wir haben gefeiert, wir haben geweint.


Nein, ich war wirklich niemals, nie, nie, niemals alleine.


Herzlich,

Fabian


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