top of page

The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

  • AutorenbildFabian Kremser

Weihnachten

So this is christmas

And what have you done?

Another year over

And a new one just begun...


John Lennon, Happy XMas (War Is Over)

Man kann über das Lied sagen, was man will. Mir persönlich gefällt Yoko Ono's Stimme nicht, sie fühlt für mich an als würde jemand eine rostige Säge durch Stacheldraht zwingen. Doch darum soll es hier und heute nicht gehen.


Was mich an dem Song berührt, ist die Message, welche die beiden - einmal mehr, meiner Meinung nach - absolut herüber bringen. Es IST Weihnachten. Und was HABEN wir gemacht in den letzten Monaten?


Ich bin kein Christ. Ich feiere in diesen Tagen keine Geburt irgendeines Retters der Menschheit. Das heisst jedoch nicht, dass mir die Zeit der Weihnacht und es Jahreswechsels egal ist. Denn ich denke, dass es ganz ungeachtet von Religion und Gesinnung eine gute Sache ist, mindestens einmal im Jahr kollektiv in sich zu gehen, das Miteinander zu begehen und sich Gedanken zu machen darüber, was alles hinter einem liegt - und was vor uns.


Die Zeit zwischen den Jahren, die Rauhnächte, waren schon immer eine Zeit der Magie, der Besinnung, des Übergangs vom Alten ins Neue. Ich denke, dass das durchaus auch so ausgelegt werden kann, dass man sich in dieser Zeit einmal genau überlegen könnte, ob es gewisse Zwiste wirklich braucht, ob wir gemeinsam nicht mehr sein könnten als wir sind.


Was HABEN wir gemacht in den letzten Monaten?


Ich spreche für mich: Ich habe eine wichtige Entscheidung getroffen, die mein Leben einen grossen Schritt nach vorne gebracht hat. Ich habe mein "Rebut" auf der Langdistanz gegeben und bin sicherer denn je, dass der Profisport meine Bestimmung für die kommenden Jahre ist. Ich habe mit meiner Firma ein neues Level erklommen, einen wunderbaren Geschäftspartner gewonnen und mit dem eigenen Labor einen langjährigen Traum real werden lassen. Ich habe an mir gearbeitet und damit begonnen, mich von meiner Depression zu heilen.


DAS habe ich getan.


...doch WIR als ein Kollektiv? Sind wir weiter als vor einem Jahr?


Irgendwie... nicht, oder? Klar, wir konnten über den Sommer wieder mehr oder weniger so leben, wie wir es für "normal" erachten, doch am Ende stecken wir weltweit noch immer in einer Gesundheitskrise. Dass das allen auf den Senkel geht, ist verständlich. Doch bin ich der Ansicht, dass doch gerade das ein Grund zur Veranlassung sein könnte - sollte - das viel gerühmte Kollektiv zu nutzen, um aktiv einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Oder nicht zu finden, sondern ihn tatsächlich zu gehen.


Tun wir das?


Irgendwie... nicht, einmal mehr. Wir entzweien uns. Wir beginnen, andere Menschen aufgrund ihrer inneren Einstellung zu hassen. Alle glauben, im Recht zu sein und sehen es deshalb nicht mehr als nötig, den Dialog miteinander zu führen. Denn es bringt ja nichts, mit Menschen zu diskutieren, die "es" nicht einsehen wollen, oder? Dabei geht vergessen, dass ein Dialog nicht zwingend dazu da sein muss, irgendjemanden von irgendetwas zu überzeugen. Stattdessen sollte es eine zivile Methode sein, die gegenseitige Meinung wahrzunehmen, zu verstehen lernen und sie dann zu respektieren, ob sie nun der eigenen entspricht oder nicht.

Ich finde es schade, dass uns das nicht gelungen ist. Dass wir die Chance, die sich in dem ganzen Theater rund um Corona bot, nicht ergriffen haben. Dass wir sie stattdessen zu Tode getrampelt und uns stattdessen in Selbstgerechtheit gesuhlt haben, indem wir immer und immer wieder einen guten Grund hatten, "DIE ANDEREN" für die eigene Misere verantwortlich zu machen. Da wurde geschimpft, angeprangert, gefordert. Noch schlimmer, wenn das alles im Namen der Nächstenliebe geschah, was auch nicht selten der Fall war. Und nein. Wir sitzen NICHT alle im selben Boot. Wir sind alle im selben Sturm und einige haben Luxusyachten, während sich andere an einem Stück Treibholz festhalten.


Nun. Was HABEN wir getan?


An sich spielt es keine grosse Rolle, oder? Denn es gibt keine Möglichkeit, etwas rückgängig oder ungeschehen zu machen. What's done is done, Punkt. Das einzige, was wir nun noch beeinflussen können, ist die Zukunft.


So this is Christmas...


Lasst uns feiern. Lasst uns mit unseren Lieben zusammensein, miteinander und füreinander da sein. Lasst uns die dunkle Zeit des Übergangs mit Licht, Gelächter und Liebe füllen. Mir ist es egal, ob ihr Atheisten, Christen, Moslems, Hindus, Heiden, Juden, Satanisten oder Buddhisten seid. Wir sind im selben Sturm und wenn er vorbeigehen soll, ohne nicht mehr wie alles zu zerstören, dann sollten wir uns daran erinnern, dass "Zusammen" und "Gemeinsam" deutlich grössere Aussichten auf Erfolg hat als "DU bist Schuld", "Nein, DU" und "Selber!".


Das würde ich mir wünschen.


Fröhliche Weihnachten da draussen.


Herzlich,

Fabian


157/365

5 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Commentaires


bottom of page