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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

  • AutorenbildFabian Kremser

Vertrauen

Unsicher zu sein ist nie angenehm. Es kann aufregend sein, wenn es in einem Rahmen passiert, in dem man z.B. nicht sicher ist, was auf einen zukommt, bevor man auf eine Reise geht, doch ist das meiner Meinung nach etwas grundlegend anderes als wenn man seine Überzeugungen wieder und wieder anzweifelt undszch nicht sicher sein kann, ob man auf dem richtigen Weg ist.

Natürlich spreche ich hier einmal mehr vom Sport, noch genauer von meinem eigenen Training.


Vor einiger Zeit habe ich damit begonnen, mir einen Coach zu suchen. Also jemanden, der mir evtl. Trainingspläne schreibt und mich anleitet. Ich habe niemanden gefunden und wurde zudem mehr als einmal gefragt, was das denn sollte, ob mich das als Coach selber nicht unglaubwürdig machen würde...


Dazu erst einmal Folgendes: die besten Musiker der Welt, die lang und breit selbst unterrichten, nehmen ihrerseits regelmässig Unterricht. Die besten Tänzerinnen und Tänzer, Gymnastik-Akrobatinnen und -Akrobaten lassen sich regelmässig anleiten, korrigieren, optimieren. Sie wissen, dass sie stillstehen, wenn sie das nicht tun.


In unserem Sport ist das anders, was wohl aber in erster Linie daran liegt, dass selten an einem Ort so eine geballte Hybris, Selbstüberschschätzung und Arroganz vorherrscht wie im Ausdauersport. Die (oft selbsternannten) Coaches treten auf wie Gurus und das einzige, was noch umfassender zu sein scheint als ihr (vermeintliches) Wissen ist die Unantastbarkeit.


Nehme ich mich damit jetzt nicht selbst ins Visier?


Doch, ein Stückweit schon, wenn auch mit der klaren Absicht, mir exakt diesen Spiegel so oft als möglich selbst vorzuhalten. Denn: so will ich nicht arbeiten und auch nicht werden.


Doch mir ist bewusst, wie schwer es sein kann, Vertrauen in einen Coach zu stecken. Das eigene Schicksal in die Hände von jemand anderem zu legen ist... eine Herausforderung, im einfachsten Fall.


Ist das der Grund, weshalb ich bisher niemanden gefunden habe?


Unter anderem, sicher. Was jedoch auch noch eine Rolle dabei spielt ist, dass ich bisher hauptsächlich Absagen bekommen habe. Zweierlei Art, vor allem: Entweder hiess es: "Ich coache keine Coaches", was soviel hiess / heisst wie: ich will nicht, dass meine Berufsgeheimnisse nach draussen kommen. Fair, wen auch aus meiner Sicht etwas übertreiben, denn das Rad hat bisher noch niemand neu erfunden. Mich eingeschlossen - und glaubt mir, ich habs versucht.

Oder hiess: "ich habe kein Interesse daran, mir Konkurrenz zu schaffen" - das vor allem, wenn es sich bei den Angefragten um Athleten handelte, die ebenfalls in die Profibereiche vorstossen wollten.


Nun denn... was bleibt mir übrig?


Ich muss nun das meistern, was wohl am schwierigsten ist: ich muss in meine eigenen Skills vertrauen finden. Was mich fast täglich vor eine neue Herausforderung stellt.


Tja. Falls das hier jemand liest, der bereit wäre, mit mir zu arbeiten - Kontaktaufnahme absolut willkommen. Und sonst schauen wir halt, wo die Reise hin geht...


Herzlich,

Fabian


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