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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

AutorenbildFabian Kremser

...und nun?

Tja. Da wären wir nun also. Home based Business, Selbstständigkeit, Empfehlungsmarketing Yay or Nay, einmal quer durch den Garten. Und nun? Was tun wir jetzt mit dem allem?

Es ist ja so, dass sich derzeit kaum mehr leugnen lässt, dass der Herbst langsam, aber sicher Einzug hält. Die Tage sind schon merkenswert kürzer, die Luft ist klarer, die Bäume werden bunter. Tatsächlich habe ich in ersten Geschäften bereits Lebkuchen im Angebot gesehen. Kann man ja mal machen.

Ebenfalls auf der Hand liegt, zumindest für mich, dass ein weiteres Jahr zu Ende geht, dass wir uns anders gewünscht und gerne anders gehabt hätten. Ich hab' die Schnauze so dermassen voll von dem ganzen Hass, der rund um Corona entsteht, dass ich mich einfach mal nicht dazu äussere. Braucht's ja auch nicht. Fakt ist: egal, wie eklig es war, ist und wird, irgendwie geht es weiter und irgendwann wird es wieder anders sein. So. Was ich mich vielmehr in Bezug auf die Zukunft frage ist: was will ich denn eigentlich?


Ich habe die letzten Tage nicht umsonst über das Geschäften und all das geschrieben, denn ich bin wirklich absolut überzeugt davon, dass es Alternativen gibt zum Standard.


Welcher Standard?


Ich mache mal eben einen kleinen Umweg. Wie oft denkt ihr (oder sagt es auch): "Ich hätte gerne XYZ"? Oder: "Später möchte ich mal XYZ"? Mir passiert das relativ oft, gebe ich gerne zu. Doch wurde mir vor einiger Zeit mal recht krass bewusst, dass beide Satzfragmente letzten Endes nichts weiter sind als ein Auftakt zur Prokrastination. Ich hätte gerne... sobald wir den Konjunktiv II bemühen, schaffen wir eine Ausrede, ganz sicher nicht aktiv zu werden. Denn: ist ja eh eher unwahrscheinlich, dass...

Kombinieren wir das mit "später mal", ist es erst recht für die Tonne. Zu krass?


Nein, mal im Ernst. Dieses "später, später mal", "hätte gerne" und so... damit drücken wir doch nichts weiter aus als den Wunsch nach einem anderen Leben. Und gleichzeitig schaffen wir uns die besten Ausreden, genau dieses Leben nie, niemals zu leben. Denn was hier fehlt, ist die Verbindlichkeit. Die Deadline, wenn man so will.


Ich hätte gerne später... ja, wann? WANN willst du? Wenn ich sage, ich hätte später gerne wieder einmal eine Profilizenz im Triathlon, kann ich mir den ganzen Aufwand gleich sparen. Denn was ich damit tatsächlich zum Ausdruck bringe ist: wäre schön, wäre cool, aber eigentlich mag ich mir die Arbeit nicht machen.


Vor kurzem habe ich folgenden, schönen Satz gelesen:


"Ich lasse mir doch von der Realität nicht vorschreiben, was ich wahrnehme."


Ich muss nicht erwähnen, dass das auf den sozialen Medien war und wohl auch nicht, dass das in Zusammenhang mit Corona stand - mal wieder. Doch meine Reaktion war und ist immer wieder die Gleiche: hackt's?


Damit meine ich nun NICHT, dass man nicht an irgend etwas glauben darf, das man ein wenig anders wahrnimmt als es die Realität suggerieren würde. Immerhin ist dieses Prinzip seit Jahrhunderten ein erstklassiges Geschäftsmodell, äusserst gewinnbringend angewandt von unzähligen, religiösen Instituten dieser Welt. Aber auf das echte Leben bezogen?


Mal im Ernst: ich kann mir noch X-mal einreden, dass ich in meiner eigenen Wahrnehmung lang und breit in der Lage bin, einen Jan Frodeno oder Patrick Lange im direkten Zweikampf in Grund und Boden zu stampfen. In meinen Tagträumen habe ich das auch schon einige Male getan, und das war cool. (Nicht falsch verstehen, bitte. Ich bewundere diese beiden Athleten unendlich und lasse mich gerne von ihnen inspirieren, doch würde ich sie halt eben auch gerne im Wettkampf mal eben besiegen. Don't idolize your comptetition, erinnert ihr euch?).


In der Realität sieht es jedoch so aus, dass alle beide mir in Kürze dermassen den Hintern versohlen würden, dass mir schwindlig würde. Auch Konjunktiv II, doch in dem Fall total wahrscheinlich bis sicher. Ich kann das ja auch messen. Hab' ich getan, diese Woche. Ich stieg aufs Laufband, lief gesamt 25min bei verschiedenen Geschwindigkeiten und sah am Ende: alles klar, in Kopenhagen hätte ich unter keinen Umständen schneller sein können. Auch werde ich es in Barcelona wohl nicht sein, zumindest nicht nennenswert. Und das ist die REALITÄT, da kann ich wahrnehmen, was ich will.


Gleichzeitig kann ich aus diesen Daten aber noch ganz anderes lesen. Nämlich zum Beispiel, dass das, was ich in den letzten 18 Monaten trainiert hatte, absolut funktioniert hat. Dass ich etwas RICHTIG gemacht habe. Und ich sehe auch ganz klar vor mir, was ich in den kommenden Wochen, Monaten, JAHREN zu tun habe, wenn ich mein Ziel erreichen will.


Und genau hier schlage ich die Brücke wieder zurück. Was heisst "später mal"? Was hättest DU gerne? Und vor allem: WANN?


In meinem Leben gibt es Dinge, von denen ich gerne träume und von denen ich weiss: es ist absolut okay, wenn sie sich niemals erfüllen werden. Einige Träume können gerne Träume bleiben, ich kann mich trotzdem an ihnen erfreuen und inspirieren. Nur... ich höre diese Sätze sehr, sehr selten in Verbindung mit solchen Dingen. Im Gegenteil! Tatsächlich werden damit gerne mal wirkliche Wünsche zum Ausdruck gebracht, nicht zuletzt der nach einem anderen Leben.


"Ich möchte später mal ein Haus in der Toskana".


"Ich möchte gerne ein Boot besitzen".


"Ich hätte gerne die Möglichkeit, öfter zu reisen".


Fakt ist: wenn euch solche Gedanken beschäftigen ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass ihr all' das jetzt gerade NICHT habt oder es jetzt gerade NICHT möglich ist.


Und wisst ihr was?


Das wird es auch nicht. Ihr werdet das auch nicht haben. WENN ihr nicht beginnt, etwas dafür zu TUN!


Ich hatte einmal eine Freundin, die gerne etwas fitter werden wollte. Also ging sie ins Fitnesscenter und kaufte sich für etwa 800.- Schweizer Franken ein Jahresabonnement. Dann liess sie sich die Geräte zeigen... und ging nie wieder hin. Als ich sie nach dem Grund dafür fragte, kam die Antwort: "Nun, ich will erst mal noch etwas warten".

Ich: "...worauf?"

Sie: "Na, dass ich etwas fitter bin und mich nicht blamiere".


Nein, das ist kein Scherz und Aussagen respektive Mindsets wie dieses begegnen mir fast täglich. Ich finde das allerdings eine wunderbare Allegorie für das Leben, denn: hier wundert sich niemand, dass das nicht einfach passiert. Tatsächlich ist ausser dem starken Wanja (wenn ihr den nicht kennt - lest Bücher!) niemand jemals fit oder stark davon geworden, den ganzen Tag nur herumzuhängen und Sonnenblumenkerne zu fressen.


Bei der Fitness ist es eigentlich allen klar, dennoch weigern sich viele beharrlich, sich aus ihrer Komfortzone heraus zu bewegen. Leider ist das der Ort, an dem sie auch sterben werden. Deine Komfortzone wird dich umbringen - das ist leider wahr.


Darum: hört auf damit zu hoffen, dass sich in eurem Leben auch nur irgend etwas ändern zum positiven wird, ohne dass ihr etwas dafür tut. Wenn ihr das Haus in der Toskana, die Möglichkeit zu reisen, das Boot wollt, dann nehme ich mal an, ihr wollt das nicht mit 80 Jahren, wenn ihr zu tatterig seid, um noch irgendwas davon zu haben. Dann wollt ihr das vermutlich JETZT. Oder so bald als möglich.


Also: TUT etwas dafür. Und tut es regelmässig!


Es gibt das Sprichwort: Meistens heisst manchmal und manchmal heisst nie.


Das ist wahr. Wenn ihr euch ein Nebeneinkommen oder etwas in der Art aufbauen wollt, dann werdet ihr das nicht schaffen, wenn ihr "meistens" daran arbeitet. Denn am Ende heisst das, dass ihr zu Beginn an einem Tag in der Woche drei Stunden dran seid, nach zwei Monaten ist es aber vielleicht noch 20min an einem Tag im Monat, und der besteht meistens dann noch daraus, auf Instagram herumzusurfen und euch anzusehen, was andere Menschen vermeintlich tun.


Werdet aktiv. Fangt an. Und verdammt noch mal, BLEIBT dran. Ihr KÖNNT euer Leben, eure Realität ändern, doch wird das nicht passieren, wenn ihr alles an Fakten leugnet, was in eure Richtung kommt. Ihr könnt euch viel schönreden, doch eure Träume werdet ihr dadurch nicht erreichen.


Zu negativ?


Ich will ja auch nicht kuscheln...


Herzlich,

Fabian


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