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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

AutorenbildFabian Kremser

Tattoo

Tätowiert zu sein ist heute alles andere als skandalös. Wie der Punk hat sich auch die Tinte unter der Haut lang und breit in der Gesellschaft etabliert.

Natürlich gibt es ziemlich epische Tattoo-Katastrophen. Wenn sich beispielsweise frisch verknallte Teenager ein Partertattoo oder sogar den Namen des jeweils Anderen stechen lassen, ist das selten wirklich für die Ewigkeit. Liebeserklärungen aller Art werden oft zu Mahnmalen der eigenen Blödheit und Entscheidungen, die man im Suff trifft, falls nicht selten bald einmal in die gleiche Kategorie. Ein wenig anders sehe ich das bei z.B. den Namen von Eltern, Kindern, Verblichenen... eine Erinnerung unter der Haut zu tragen kann hier durchaus etwas Schönes sein.


Mein erstes Tattoo war einerseits eine schnelle, andererseits eine sehr langzeitige Angelegenheit. Lange ging es, weil ich nach dem Design des Ganzen erst einmal ein Jahr wartete, bis ich mir einen Termin beim Tätowierer machte. Ich sagte mir damals: das hast du anschliessend, überleg's dir also gut. Wenn es dir nach einem Jahr noch immer gefällt, tu's.


Ich tat es. Und hab's nie bereut.


Danach ging es dann Schritt für Schritt weiter, jedes Jahr kam etwas dazu. Ich hatte "meine" Tätowiererin in Barcelona gefunden und war mehrfach bei ihr, um meine Arme mit meinen Designs stechen zu lassen.


In den letzten Jahren war da jedoch ein wenig Flaute daraus geworden. Denn: zum einen war meine Künstlerin nach Schweden ausgewandert und zum anderen war ich auch davor nicht mehr in Barcelona. Doch ich bin mir absolut sicher, dass ich noch nicht fertig bin damit, meine Arme, vielleicht auch meinen Rücken stechen zu lassen.


Warum?


Ich habe da keine Namen von Verstorbenen und schon gar keine Portraits von Ex-Freundinnen oder dergleichen. Meine Tattoos sollen mich dagegen daran erinnern, wer ich (meiner Meinung nach) bin und welche Werte mir wichtig sind. Da ich sie immer wieder sehe, vergesse ich das nicht.


Wer weiss... vielleicht schaffe ich es 2022 ja.


Herzlich,

Fabian


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