Hoppla, da habe ich mir aber was aufgehalst, merke ich gerade. Todd Burrier's "Six things you should consider when building a home-base business" sind eine wunderbare Sache und das Einfachste wäre, euch hier das Video einfach zu verlinken, doch hab' ich mir was anderes vorgenommen. Also los!
Warum sollte man überhaupt etwas planen oder berücksichtigen, wenn man sich selbstständig macht? Am Ende ist doch vor allem wichtig, dass man etwas WILL und mit Leidenschaft an die Sache geht?
Hups, da wären wir schon bei der ersten Sackgasse. Leidenschaft und "etwas wollen" sind gute Startpunkte, doch halten sie oft genau so lange an, bis die Arbeit beginnt. Das dauert je nach Idee und Geschäft ein paar Wochen oder auch nur ein paar Stunden. Was also ist der erste Punkt, den man sich durch den Kopf gehen lassen sollte, wenn man sein eigenes Geschäft aufbauen möchte?
1. Die Interessen
Tatsächlich ist das ein wunderbarer Ausgangspunkt. Stellt euch zu Beginn doch einfach mal die Frage: was sind eure Interessen? Habt ihr überhaupt welche neben eurem Job, eurer Arbeit? Gibt es da Hobbies, Dinge, mit denen ihr liebend gerne eure Zeit verbringt?
Wenn das dem so ist, dann ist die Chance gross, dass ihr irgendwo in diesen Leidenschaften etwas habt, in dem ihr bereits richtig gut seid und das ihr auch richtig gerne macht. Das ist eine gute Ausgangslage, denn es hilft euch, den zweiten Schritt zu machen: ihr könnt euch darüber informieren, ob es für dieses Ding (was auch immer es sein mag) bereits einen Markt gibt. Denn das wird die RICHTIGE Herausforderung.
Nur, weil ihr zum Beispiel liebend gerne Pullover strickt heisst das noch nicht, dass auch nur irgendjemand Interesse daran hat, gestrickte Pullover zu tragen. Okay, schlechtes Beispiel, doch nehmen wir es der Einfachheit halber einmal trotzdem. Nun ginge es also darum herauszufinden, ob es einen Markt gibt, eine potentielle Kundschaft. Und leider ist es hier bereits Zeit für die erste Dosis Realität: Nur, weil eure Tante, die einfach sowieso alles, was ihr tut, toll und perfekt findet und die noch immer eure Schmierereien aus der ersten Klasse als Kunst am Kühlschrank hängen hat der Meinung ist, dass ihr mit Strickpullovern reich werdet, heisst das nicht, dass auch nur irgendjemand in der realen Welt eure Sachen kaufen will. Auch die romantischen Partnerinnen und Partner sind nicht die beste Referenz, denn entweder sind sie so verliebt, dass sie euch einfach alles zutrauen, oder aber sie mögen euch zu gerne um euch zu sagen, dass etwas von dem, was ihr tut, nichts taugt.
Das heisst: Marktforschung. Da gibt es verschiedene Methoden, Google ist mit Sicherheit die erste und einfachste Wahl. Wenn ihr da mehr wisst, könnt ihr weiter fahren. Denn: im besten Fall GIBT es einen Markt und ihr könnt euch dort einklinken. Wie ihr das macht, steht auf einem anderen Blatt, doch wenn dem so ist, besteht eine reelle Chance, dass ihr dort ebenfalls mitmischen könnt. Gibt es den Markt nicht, solltet ihr euch fragen, ob ihr euch im Stande steht, ihn aufzubauen. Wenn ja - einmal mehr, go for it. Wenn nein, dann muss das nicht automatisch heissen, dass euer Traum geplatzt ist, kann aber bedeuten, dass ihr ihn ein wenig umformulieren oder aber anpassen solltet.
Das sind Dinge, mit denen ihr euch beschäftigen solltet, wenn ihr euch wirklich von Grund auf ein Geschäft aufbauen wollt.
Dabei dürft ihr auch nicht vergessen: es ist niemals wirklich einfach, etwas zu tun, das ihr vorher noch nie gemacht habt. Erwartet nicht, dass ihr euch da irgendwo hineinstürzen könnt und dass dann alles ganz einfach gehen wird. Nein, auch wenn ihr es noch so leidenschaftlich macht, das wird nicht passieren.
Es klingt hart, es ist hart, doch es ist ie Realität: niemand wird euch, euer Produkt oder eure Dienstleistung kaufen, weil ihr es so sehr wollt. Das ist vielleicht die wichtigste Lektion von allen. Je klarer ihr euch jedoch darüber seid, wie eure Interessen sind und was ihr wirklich gerne tut, wie ihr am liebsten eure Tage verbringen wollt, desto klarer wird auch der Weg für euch sein. Und dann habt ihr auch eine Chance, aus einer Leidenschaft einen Beruf zu machen, von dem ihr leben könnt.
Herzlich,
Fabian
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