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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

AutorenbildFabian Kremser

Metadaten

Gestern habe ich mir hier einige Gedanken zum Thema Daten gemacht, welche es rund um den Sport braucht oder brauchen könnte und wie man sie erhält. Heute möchte ich das noch weiter ausführen, da ich gestern sogar zu Beginn gross behauptet habe: zwar ist ohne Zahlen alles Nichts, aber nicht alles ist Zahlen. Oder so.

Sofort sind wir bei einem Thema, das einmal mehr nicht gerade einfach zu handhaben ist: den Metadaten. Was ist das überhaupt? Und: wieso sollten sie eine Rolle spielen beim Sport?

Dabei muss ich zugeben, allzu spezifisch war ich bei den "wichtigen" Daten ja nicht. Sport, das wären in dem Fall: Daten aus dem Training. Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Leistung und so weiter. Und ja - die sind wichtig, als Coach sehe ich das immer wieder aufs Neue.


Nur... wie überall kommen wir hier schnell an den Punkt, an dem es letzten Endes darauf ankommt, dass mit den Zahlen oder den daraus gewonnenen Erkenntnissen auch gearbeitet wird. Auftritt: das Ego, das hier leider immer wieder eine Rolle einnimmt, die ihm eigentlich nicht zusteht. Das äussert sich in den meisten Fällen vor allem als: ich laufe nicht so langsam! Ich fahre nicht mit so wenig Leistung auf einer Online-Plattform, auf der mich andere sehen können!

Das Resultat ist, dass der oder die Betroffene über gerne mal längere Zeit hinweg immer zu intensiv trainiert, deshalb nie auch nur ansatzweise an das vorhandene Potential kommt und dann irgendwann frustriert aufgibt. Oder den Trainer wechselt, bis man mit dem Neuen wieder an die gleichen Probleme stösst. Und das Ganze wiederholt. Und nochmal. Und nochmal...


Was haben die Metadaten damit zu tun?


Sehen wir uns doch zuerst einmal an, was es damit auf sich hat. Gemäss der Wikipedia-Definition handelt es sich bei Metadaten um "strukturierte Daten, die Informationen über Merkmale anderer Daten enthalten".


Oft werden diese aufgezeichnet, ohne dass wir etwas davon merken. Beim Sport zum Beispiel: laufen wir mit einer neumodischen Sportuhr, sehen wir natürlich den Puls und die Geschwindigkeit. Aber wir sehen auch auf einer Karte die gelaufene Strecke. Die Zeit in Bewegung. Wenn das Training für eine halbe Stunde unterbrochen wurde, wird das ebenfalls angezeigt. Bodenkontaktzeit, Schrittfrequenz. Teils sogar Atemfrequenz.

Das sind Daten, die Informationen über die Merkmale der anderen Daten enthalten. Weiss man sie zu interpretieren, kann man sie dazu verwenden, direkten Einfluss auf die "Hauptdaten" zu nehmen, sprich, sich zu verbessern.

Und es geht noch weiter, denn: neben den Daten aus dem Training gibt es noch zig andere Dinge, die man messen kann und die Informationen beinhalten, die uns erklären können, was es mit den anderen Daten auf sich hat. Zum Beispiel: Schlafdaten, Blutdruck, Blutzucker, Körpertemperatur, Blutsauerstoff, das Gewicht, Körperfettanteile, Foodtracking, Ruhepuls, Herzfrequenzvariabilität... die Liste lässt sich noch beliebig erweitern und variieren, letzten Endes läuft es auch hier wieder auf die drei "goldenen Fragen" hinaus: was willst du, was kannst du, wozu bist du bereit?


Natürlich kann man auch ganz einfach fragen, ob es "das alles braucht". Und man kann sich einreden, dass das "sicher nicht nötig ist, XY macht das vermutlich auch nicht". Doch sich auf das Tun oder Nicht-Tun von anderen zu berufen, um die eigene Inaktivität zu rechtfertigen ist in etwa so Sinnvoll wie damit aufzuhören, die eigenen Blumen zu giessen, weil in der Wüste ja auch Pflanzen wachsen.


Ich weiss nicht, ob es das alles braucht. Ich weiss aber, dass es für mich funktioniert. Und dass ich der festen Überzeugung bin, dass wir uns gerade im Sport und wenn Ambitionen im Spiel sind auf eigene Gefahr darauf verlassen, dass das Bauchgefühl ausreicht, um weiter zu kommen (für mich bezeichnend ist hier die Tatsache, dass jene, die am wehementesten auf ihr Körpergefühl und ihre Intuition pochen auch die sind, die einem sofort Blutwerte und ähnliches um die Ohren knallen, sobald man von einer Arbeit in der Peripherie der Gesundheit spricht. Das lässt mich vermuten, dass es auch hier gar nicht um das Thema selbst geht, sondern ums Prinzip).

Fakt ist: Körper- und Bauchgefühl sowie Intuition sind wichtig, wenn es um Sport und Gesundheit geht. Zahlen und Fakten können allerdings viel, sehr viel dazu beitragen, alles in die richtige Richtung zu bringen. Sofern man das will.


Herzlich,

Fabian


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