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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

  • AutorenbildFabian Kremser

Let's go

Was für gestern geplant gewesen wäre, fand heute nun statt – mit neuen Batterien, einer Ladung Laktatmessstreifen und neuen Absaugstrecken ausgestattet, hielt ich im Labor Einzug und konnte nun meine drei ersten Tests der Woche absolvieren.

Die ersten drei? Wie viele stehen denn an?


Nun… in meinem Fall ist das mit der Diagnostik immer noch ein wenig mehr als nur eine Überprüfung dessen, was ich in den letzten Blöcken trainiert und geleistet habe. Bei mir ist immer auch noch ein wenig Forschungsarbeit mit enthalten und in diesem Fall ging es nun darum, neue Testverfahren auszuprobieren. Oder besser: Testverfahren, die bisher noch nicht zum Einsatz kamen in unserem Labor.


Da war zum einen der VLaMax-Test, bei dem es darum geht, die maximale Laktatbildungsrate zu bestimmen. Zum anderen sollten zwei Vo2Max-Tests im Rampenmodus stattfinden, einerseits um das einfach mal zu machen und andererseits um herauszufinden, ob und wie sich diese Tests in der Praxis von den Stufentests unterscheiden, die ich normalerweise mache.


Zuerst zur VLaMax: die maximale Laktatbildungs- oder auch Glykolyserate zeigt uns die potenzielle, anaerobe Kapazität. Viel genauer wird es auf den meisten Websites nicht, denn offenbar reicht das schon aus, damit sich manche sagen: klar, brauche ich! Anaerobe Kapazität messen, klar! Ich gehe da gerne einen Schritt weiter und frage nach: was IST denn die Glykolyse überhaupt?


Das kann man ja auch mal erklären. Unter Glykolyse versteht man einen abbauenden Stoffwechselvorgang in der Zelle, bei dem Glucose – der Einfachheit hier einfach mal "Zucker" oder auch "Kohlenhydrate" genannt – in Energie umgewandelt wird. Diese Energie besteht in diesem Fall aus Pyruvat, das in der Zelle als Energie verwendet werden kann.


Die Energien in unseren Zellen sind eine hoch komplexe Angelegenheit, weshalb ich gerne versuchen möchte, es hier so einfach als möglich zu gestalten.


Unsere Zellen verbrennen vor allem sogenanntes Adenosintriphosphat, kurz ATP. Dieses gewinnen sie mit verschiedenen Methoden aus verschiedenen Quellen. Fett zum Beispiel hat eine ungeheuer grosse Energiedichte, braucht jedoch auch eine Menge Sauerstoff, um "verbrannt" zu werden. Kohlenhydrate gibt es dagegen in unterschiedlichen Formen und je einfacher sie sind, desto schneller können sie in der Zelle in ATP umgewandelt werden. Dazu ist auch irgendwann kein Sauerstoff mehr notwendig.


In der Glykolyse wird nun Pyruvat gebildet, wenn einfacher Zucker ("Monosaccharide") in ATP umgewandelt wird. Dabei gilt: aus einem Molekül Glucose entstehen zwei Moleküle Pyruvat. Gleichzeitig entstehen auch zwei Moleküle ATP. ATP wird immer verbrannt, Pyruvat nicht zwingend – kann es in der Zelle nicht mehr verwertet werden, wird es weiter verstoffwechselt und am Ende zu Laktat.


Kurze Anmerkung hierzu: Laktat entsteht eigentlich immer im Rahmen des Stoffwechselvorgangs, es sammelt sich nur nicht immer an. Denn: genau in diesem Vorgang kann es auch zu Pyruvat umgewandelt und dann wieder als Energieträger verstoffwechselt werden. Es sammelt sich erst an, wenn die Zelle nicht mehr in der Lage ist, es als Energie zu verwenden.


Wenn wir also messen, wie schnell sich Laktat in unserem Blut ansammelt, können wir daraus schliessen, ob es sich bei unserem Stoffwechsel eher um einen handelt, der eine hohe, anaerobe Kapazität hat oder um einen, der eher mit viel Sauerstoff und entsprechend weniger Kohlenhydraten arbeitet. Noch einfacher ausgedrückt: Hohe VLaMax = Hohe Leistungsfähigkeit im anaeroben Bereich, gut bei kurzen Distanzen und Sprints, Tiefe VLaMax = Hohe Leistungsfähigkeit im Ausdauerbereich.


Mein Ziel also: VLaMax so tief als möglich.


Und die Vo2Max?


Dabei geht es darum, so viel Sauerstoff als möglich aufzunehmen, was man am besten misst, indem man sich wirklich total verausgabt. Auf dem Rad und bei einem Rampentest, bei dem z.B. die Leistung alle 6 Sekunden um 5 Watt erhöht wird, ist das einfach – auf dem Laufband ist es eher schwer. Denn: dazu muss man sehr geübt sein, auf einem Laufband zu rennen.


Meine Werte auf dem Rad waren da ganz okay – höher als beim letzten Stufentest, also Fortschritt, auf dem Laufband waren sie am Ende aber etwas tiefer. Was mich zur Frage bringt, ob sie tatsächlich tiefer sind – oder ob ich nach den zwei vorhergehenden Tests schlicht nicht mehr frisch genug war, um nochmals ganz nach oben zu gehen.


Morgen werde ich auf dem Laufband noch einen klassischen Stufentest anhängen, dann weiss ich da mehr.


In diesem Sinne,

Herzlich,


Fabian


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