Zugegeben, es ist nicht wirklich die beste Zeit um über Dinge wie Erkältungen, Grippe und dergleichen zu sprechen. Zu schnell grinst das Thema Corona sofort wieder um die Ecke und darauf habe ich wirklich keine Lust. Ich bin der Ansicht, dass wir aktiv etwas dagegen unternehmen sollten, jede verstopfte Nase sofort als Killervirus einzuordnen und nur noch in Panik vor der nächsten Erkältung zu leben. Da das nun gesagt ist - sprechen wir über Krankheit.
Seit vielen Jahren trage ich ein Problem mit mir herum, das ich bisher nicht lösen konnte und welches irgendwie immer gleich aktuell bleibt: ich kann objektiv betrachtet für mein Immunsystem tun, was ich will, einmal pro Jahr legt es mich hin. Der Verlauf ist auch immer etwa gleich: es beginnt mit einem Kratzen im Hals. Bringe ich das in zwei Tagen weg, ist alles gut. Wenn nicht, rutscht es mir hinunter auf die Bronchien, mein Asthma wird aktiv und ich verbringe zwei Wochen auf der Ersatzbank. Ich kann mir entweder irgendwelche Chemie einwerfen oder es lassen - zehn bis 14 Tage bin ich ausser Gefecht, dann geht es wieder aufwärts.
Gerne passiert das dann, wenn ich mit dem Training für das kommende Jahr beginnen will oder auch mal ein wenig später, wenn ich eigentlich schon wieder auf Hochtouren laufen würde. Wirklich schlimm ist es nicht, doch eben auch nicht angenehm.
Was ich mich in letzter Zeit allerdings mehr und mehr frage ist: werde ich hin und wieder krank, weil mein Körper ganz einfach sein Immunsystem in regelmässigen Abständen quasi "aktualisiert" - oder leidet meine Gesundheit, weil ich es auf einer mentalen Ebene erwarte?
Denn: dass die beiden zusammenhängen, liegt auf der Hand. Das sind auch Dinge, die ich in meinem Coaching immer wieder mit meinen Kundinnen und Kunden bespreche, behandle und daran arbeite. Der Geist hat einen dermassen starken Einfluss auf den Körper, dass er die eigentliche Barriere oder eben Startbahn für alles gibt, was wir uns vornehmen und erreichen wollen. Und man kann ihn trainieren. Nur leider ist das nicht immer ganz einfach, denn hier stehen wir uns gerne selbst im Weg.
Was ist denn so alles massgebend an der Krankheit beteiligt? Wie wird man überhaupt krank?
Es ist nämlich bei Weitem nicht so, dass man sich erst irgendwo mit etwas anstecken muss, bevor der Körper beginnt, sich zu wehren. Eine Fehlfunktion in den Zellen kann ausreichen um eine Kettenreaktion auszulösen, die uns am Ende nicht nur ans Bett fesselt, sondern auch mal langfristig unfähig macht, irgend etwas in unserem Leben zu tun.
Und worauf reagieren unsere Zellen?
Kurz: auf ALLES. Das ist die Krumm dabei und es ist auch nicht immer einfach, hier den richtigen Ansatzpunkt zu finden. Ich weiss zum Beispiel, dass ich meine Zellen so gut ernähre, wie es mir möglich ist. Doch wenn dann Stress aufkommt, ich wenig und / oder schlecht schlafe, ich mich nicht mehr erholen kann... man kann einen Motor noch so gut warten, wenn man ihn permanent auf höchsten Touren fährt, werden irgendwann Schäden entstehen.
Meine Lektion für diesen Herbst heisst klar: Arbeit in der Peripherie. Krankheit als Chance zu lernen nimmt ihr zwar nicht ganz weg, dass sie unangenehm ist, doch hilft es, sie zu etwas Gutem zu nutzen. Darum möchte ich ihr auch nicht mehr Zeit widmen als unbedingt notwendig.
Herzlich,
Fabian
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