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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

AutorenbildFabian Kremser

Kosten

Man sagt ja: "alles hat seinen Preis". Irgendwie stimmt das schon, nur frage ich mich manchmal, wie oft wir uns das vor Augen halten.

Nur eines der vielen Beispiele aus meinem eigenen Leben: wenn man zum X-ten mal früh morgens todmüde aufsteht, sich einen brutal starken Kaffee (Koffein = Fettverbrennungshilfe, sagt man) mit Butter und MCT-Ölen in die Figur kippt (was zwar fein sein kann, in dem Moment aber eher Zweckmässig ist = 400kcal Energie an Fett, die nun zu verbrennen sind) und dann bei arktischen Temperaturen los rennt, kommt schon mal die Frage auf, ob sich das alles lohnt.


Da werde ich gerne mal gross angesehen: was, DU? Aber du machst das doch freiwillig?


Stimmt. Das bedeutet aber nicht, dass es mir immer und ausschliesslich Spass macht. Ich habe ein Ziel, einen Traum und habe beschlossen, dem mein derzeitiges Leben zu widmen. Ich weiss also haargenau, WARUM ich das alles mache. Doch das heisst, wie gesagt, bei Weitem nicht, dass mir bei jedem Training kleine Einhörner aus dem Hintern flattern, die Regenbögen auf den Weg vor mir kotzen.

Manchmal kommt da schon so ein klein wenig Frust und auch Zweifel auf, was in meinem Fall zu einem neuen Mantra geführt hat: "This better work". Das sollte mal besser funktionieren...


Denn: der Preis ist am Ende ziemlich hoch. Und: ich bin bereit, ihn zu zahlen! Das ist gar nicht das Problem, ich habe bisher noch nicht den Punkt erreicht, an dem ich sage: nein, bis hier und nicht weiter. Doch der Preis IST hoch. Und nicht einmal unbedingt auf monetärer Ebene. Klar kann man immer Geld für den Sport ausgeben und ich würde es auch sofort tun, hätte ich mehr davon, doch das meine ich damit nicht. Ich verzichte auf viel, habe überdurchschnittlich oft mit mir und meinen Dämonen zu kämpfen, habe viel Schmerzen, bin oft ausser Atem, oft müde. Ich ernähre mich oft zweckmässig vor genussorientiert, plane meine Tage nach dem Sport und nach meinem Körper, stelle den Sport in den Vordergrund. Bis heute mache ich das gerne und es erfüllt mich.


Dennoch kommen ab und zu diese Gedanken hoch und da überlege ich mir dann auch: gibt es das auch in anderen Bereichen, in denen es NICHT so offensichtlich und gut zu berechnen ist? Gibt es da noch andere Dinge, die uns mehr kosten, als uns bewusst ist?


Nun, vielleicht... Netflix? Oder sonst irgendein Streaming-Service? Ich bin ohne Fernseher aufgewachsen und unterdessen je länger je mehr der festen Überzeugung, dass mir so ein Altar der Verblödung nie, nie wieder in die Bude kommt. Ich habe nichts gegen Filme und Movie-Nights, doch ganz ehrlich: da tut's auch ein Beamer an der Wand. Dann wird immerhin bewusst geschaut - und nicht passiv berieselt. Dieser Punkt ist ganz wichtig. Und ja, auch ich habe ein Netflix-Abo. Was ich in den letzten Jahren an Serien und Filmen dort konsumiert habe, das ist schon eine respektable Menge! Nur gab und gibt es bei mir eigentlich nur einen Umstand, der zu dem führt: Rollentraining. Ich sitze Stunden auf der Rolle und da ist mir Netflix eine willkommene Ablenkung. Wenn ich vom Rad steige, wars das auch.


Würde ich etwas verpassen, wenn ich diesen Service NICHT hätte? Hölle, nein! Ich habe da in den letzten zwei Jahren nichts, aber wirklich nichts angesehen, auf das ich nicht sofort und gut verzichten könnte. Dass ich es in dieser ganzen Zeit ohne jegliche Mühe geschafft habe, den Flimmerkasten abseits der Rolle nicht anzuschalten, zeigt mir eigentlich, dass ich mir da nichts einrede.


Netflix kostet mich CHF 12.90 pro Monat.


Doch was, wenn ich nun auch sonst streamen würde? Was, wenn ich auch abseits von Rollentraining Serien und Filme ansehen würde, damit ich... ja was? "Mitreden" kann? Dann würde es mich keine CHF 12.90 pro Monat kosten. Dann würde Netflix meine ZEIT kosten. Und die ist mir definitiv zu wertvoll...


Aus dieser Perspektive betrachtet sieht noch so einiges ein wenig anders aus...


Cola zum Beispiel. Das kostet nicht 2.50 pro Flasche - es kostet am Ende die GESUNDHEIT. Oder die Sozialen Medien! Die sind nicht etwa Gratis - die kosten ebenfalls LEBENSZEIT und FOKUS!


...wie oft verschwenden wir unsere Zeit, unsere Energie, unseren Fokus für Dinge, die uns weder einen Mehrwert bringen noch sonst etwas zu unserem Leben beitragen?


Warum bringt einem als Kind niemand bei, wie man mit DIESEN Ressourcen umgeht?


Herzlich,

Fabian


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