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The world is wide. Swim it. Ride it. Run it.

AutorenbildFabian Kremser

Kommunikation

In meinem Beruf als Coach ist die Kommunikation eines der absolut wichtigsten Dinge, das im Zentrum von allem steht. Dennoch gibt es Stolpersteine. Warum tun wir uns manchmal so schwer, uns mitzuteilen? Ganz einfach: Kommunikation ist das, was ankommt.

Diese Sicht der Kommunikation war für mich während meiner Ausbildung eine grosse Erkenntnis, hielt ich mich doch für einigermassen begabt darin, mich mitzuteilen. Dass mich andere dennoch oft nicht verstanden, fiel mir stets schwer zu akzeptieren und einzuordnen. Dabei lag die Antwort auf der Hand: wir bedienten uns teilweise schlicht anderer Sprachen, obwohl die Konversation auf Deutsch stattfand.


Wie ist das möglich?


Es beginnt im Kopf. Wir schaffen uns unsere eigene Realität und Welt, in der wir leben. Das dürfte vielen bekannt sein. Und oft ist das eine absolut tolle Sache: es gibt schlicht keinen Grund dafür, sich permanent mit negativem und allzu realem auseinander zu setzen, wenn man in seiner eigenen, kleinen Welt beschützt und glücklich sein kann. Könnte - denn oft sind wir es ja nicht. Stattdessen fühlen wir und bedroht, was das Fundament des Ganzen schnell zum wackeln bringt. Und dann geht es los.

Vielleicht kennt ihr das: jemand aus eurem Bekanntenkreis schreibt euch eine Nachricht:


"Hey, wie geht's? Ich wünsche dir einen schönen Tag..."


Die Chance ist gross, dass diese Person an uns gedacht hat und uns schlicht einen schönen Tag wünschen wollte. Je nach dem, in welcher Verfassung wir uns aber befinden, geht under Geist mit uns durch: Warum schreibt XY mir um diese Zeit? Was sollen die drei Punkte? Habe ich ihn/sie beleidigt? Ist er/sie sauer auf mich?


Je länger wir diese Dinge im Kopf durchkauen, desto überzeugter sind wir, dass der Absender der Nachricht gerade einen absoluten Hals auf und hat. Also denken wir weiter über etwas nach, was absolut keine Grundlage hat. Stimmt, er/sie war die letzten Tage so komisch, eigentlich war das damals ja auch nicht gerade nett, das mit dem Parkplatz, vielleicht ist er/sie immer noch sauer, oder ich habe einen Geburtstag vergessen, aber hey, er/sie meldet sich nie, wenn ICH Geburtstag habe, warum sollte ich... und so weiter. Bis wir an einem Punkt angelangt sind, an dem WIR wiederum stinksauer sind.

Kommunikation ist das, was ankommt - und was uns unser eigener Filter präsentiert.

Im Coaching kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: Schuldgefühle. Das ist zwar etwas, worüber ich mit allen meiner Kundinnen und Kunden spreche, doch irgendwie klappt es auch hier nicht: bei mir braucht sich niemand dafür zu entschuldigen, wenn eine Trainingseinheit nicht gemacht wurde. Und doch passiert es immer wieder. In den meisten Fällen ist es mit ein, zwei Versichernden Worten erledigt und gut. Manchmal hingegen wird es schwierig.

Tatsächlich war ich schon einige Male an einem Punkt mit einem Athleten - einmal mehr, die rein männliche Form ist hier Absicht - an dem schon der Trainingsplan als ein Angriff auf das Ego gewertet wurde. Das Feedback auf nicht gut ausgeführte Einheiten wurde dann als reine Provokation aufgefasst und führte zu Auseinandersetzungen. Was war geschehen?


Am Ende immer das Gleiche: Kommunikation ist das, was ankommt. Und wenn nichts abgeschickt wurde...


Vielleicht war für den Athleten völlig klar, dass er an Tag A nur begrenzt Zeit oder nicht alle Möglichkeiten hatte. Oder dass ein Familienanlass auf dem Programm stand. Oder dass er der Ansicht war, mehr / anders trainieren zu müssen. Für ihn war das völlig klar, nur - in dem Fall wusste ich nichts davon. Also handelte ich auf der Basis der Informationen, die mir vorlagen. Was dann umgekehrt wieder bewirkte, dass man sich missverstanden, nicht wahr- und nicht ernst genommen.

Wie kann man solche Dinge vermeiden?

Einfach ist es nicht. Ein erster Schritt zur verbesserten Kommunikation könnte daraus bestehen zu erkennen, dass andere Menschen nun mal in anderen Welten leben und dem entsprechend eine andere Sprache sprechen; eine Entwicklung, die Kleinkinder meistens im Alter zwischen anderthalb und zwei Jahren durchlaufen. Es beginnt mit der Erkenntnis, dass "Ich" nicht gleich "wir" ist. Ein zweiter dann daraus, andere Sprachen zu erlernen. Und ja: die Parallele zum Kleinkind ist bewusst gewählt, auch hier. Kindern fällt das Erlernen von neuen Sprachen oft viel leichter als Erwachsenen. Dennoch ist es möglich. Die einzige Frage ist hier: wie sehr will man es?


Ich wünsche mir, möglichst viele Sprachen lernen zu dürfen.


Herzlich,

Fabian


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