Dass ich bei meiner Arbeit in erster Linie auf die Wissenschaft setze, ist eines. Dennoch wurde ich schon einige Male gefragt, ob denn bei meinem Coaching grundsätzlich alles rein wissenschaftlich geschieht.
Die Antwort darauf ist: uh, ähm. Ja und nein. So viel wie möglich?
Das liegt zum einen daran, dass der Begriff "wissenschaftlich" nicht wirklich viel über eine Methode aussagt. "Wissenschaftlich anerkannt" heisst oft nicht viel mehr, dass eine Methode oder etwas derartiges orts- und personenunabhängig reproduziert werden konnte. Nehmen wir einmal an, dass sich irgendein verrückter in ein leeres Weinfass setzt, damit den Rheinfall hinunterrast und es überlebt. Nun macht ein Zweiter, nicht minder Irrer das Gleiche an den Niagarafällen nach und überlebt ebenfalls. Gemäss dieser Definition von "wissenschaftlich anerkannt" wäre die Konklusion hier, dass leere Weinfässer DAS Transportmedium sind, wenn es um grosse Wasserfälle geht.
Nicht sehr profund, oder?
Leider ist es bei der Trainings- und Ernährungswissenschaft oft so ähnlich. Da kommen Methoden auf den Markt, an die Leute und, vor allem, ins Internet, bei denen einem eigentlich die Haare zu Berge stehen müssten, doch da sie für einige super toll funktionieren, muss man sich zumindest im Ansatz damit befassen. Und was trieb der Leistungs- und Schönheitswahn nicht schon für Blüten! Von umschnallbaren Gürtelsaunas bis hin zu Lederriemen, die einen an den "Problemzonen" durchrütteln bis hin zu Sauerstoffentzug mit anschliessendem Maximalsprint... es ist unglaublich, was es alles für Möglichkeiten gibt, sich nach Kräften zu schinden und zu misshandeln, während man sich dabei einreden darf, dies alles im Sinne der eigenen Gesundheit und des eigenen Aussehens zu tun.
Wo lässt mich das als Coach?
Ich arbeite sehr gerne mit Daten, die schlicht und vor allem: nachvollziehbar und faktisch sind. Ich frage zuerst nach dem WAS und dem WIE gleichermassen, wenn es um den Körper geht: WAS kann er, WIE kann er es. Dann geht es ums WOHIN, denn jede Reise hat einen Punkt, an dem sie enden soll. An sich ist das einfache Navigation: Man findet heraus, wo man ist, wo man hin will... und sucht dann den geeigneten Weg.
Spätestens hier kommt sie ins Spiel: meine Intuition. Die ist etwas, auf die ich durchaus ein wenig stolz bin. Ich nehme die Fakten und arbeite dann gemeinsam mit meinen Kundinnen und Kunden, um den richtigen Weg zu finden. Dabei ist sie mir eine grosse Hilfe, die Intuition: über die Jahre hinweg habe ich ein sehr gutes Gespür dafür entwickelt, welche Methoden und Arbeitsschritte ich wann für welche Athletinnen und Athleten, Kundinnen und Kunden aussuchen muss, um einen ersten Schritt zu machen.
Danach ist es Wissenschaft all over: man probiert aus, analysiert, bewertet, versucht erneut. Und ja! Hier kommt die Wissenschaft auch an der Basis zum Zug, denn das, was ich mit meinen Leuten mache, ist in den meisten Fällen in einer tatsächlich und ernsthaft wissenschaftlich anerkannten Methode zuhause. Und das Schöne an all dem: es funktioniert!
Herzlich,
Fabian
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