"Ich bin enttäuscht von...", hört man oft einmal. Enttäuscht vom Frühstücksbuffet des Hotels, enttäuscht von der eigenen Leistung, enttäuscht von Freunden und Partnern. Und das scheint etwas schlimmes zu sein. Doch... was ist Enttäuschung?
Enttäuschung ist etwas, das wir meistens negativ bewerten. Und das versteht sich, denn in den allermeisten Fällen entsteht sie dann, wenn unsere Erwartungen in eine Sache oder eine Person nicht erfüllt werden. Ich habe den Begriff für mich einmal wie folgt versucht, zu erklären:
Enttäuschung ist das Schwinden einer selbst erschaffenen Illusion.
Etwas genauer: damit wir enttäuscht werden können, müssen wir zunächst einer Täuschung unterliegen. Wenn wir uns nicht nur täuschen lassen, sondern in diese Täuschung Erwartungen stecken, wird das Schwinden der Täuschung, eben die Ent-Täuschung, zu einer negativen Erfahrung.
Sind wir also immer selbst schuld, wenn wir uns enttäuschen lassen?
Vielleicht ja - vielleicht aber auch nicht.
Ja, wenn wir grundsätzlich nichts und niemandem vertrauen, beständig nur das Schlechteste von allem und allen erwarten und uns dann trotz allem aufwühlen lassen, wenn exakt das alles eintritt.
Nein, wenn wir mit Menschen zu tun haben, die uns absichtlich täuschen, uns Dinge versprechen, die sie dann nicht halten, uns betrügen, ausnutzen, versuchen, auszutricksen...
Und dann wieder ja, wenn wir solchen Menschen wieder und wieder aufsitzen.
Wie gehe ich damit um?
Zum einen mal versuche ich, möglichst realistisch zu sein. Zum anderen halte ich es so, dass ich grundsätzlich so lange an das Gute im Menschen glaube, bis ich eines Besseren belehrt werde. Diese Art der Enttäuschung tut dann zwar manchmal noch immer weh, ist aber jedes Mal auch eine Befreiung, da sie mir die Chance bietet, mein Umfeld zu reinigen und zu verbessern.
In diesem Sinne - bleibt Echt.
Herzlich,
Fabian
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