Einmal angestossen rollt sie, die Kugel. Was IST der Sinn des Lebens? Vielleicht sollte man öfters Monty Python um Rat fragen?
Wann ich mir diese Frage das erste Mal gestellt habe, weiss ich nicht mehr. Ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwann einmal nach einem vermeintlichen Versagen war oder im Rahmen einer Sache, die mir wieder und wieder misslang, bis ich mir irgendwann dachte: was soll das Ganze eigentlich? Aber wirklich wissen… nein.
Woran ich mich erinnere ist, dass früher viele Dinge einfach irgendwie… "klar" waren. Das Leben bestand offenbar daraus, in die Schule zu gehen, dann einen Beruf zu erlernen und irgendwann in diesem Rahmen jemanden kennen zu lernen, mit dem oder der man dann für den Rest des Levens zusammen ist. Man heiratet, setzt Kinder in die Welt und sorgt so dafür, dass sich der Kreis wiederholt.
Wirklich Lust hatte ich darauf nie, doch okay. Das war wohl einfach so. Vielleicht war das der Grund dafür, weshalb ich mir nie sonderlich viel Gedanken darüber machte, was denn mich selbst glücklich machte.
Interessen hatte ich viele. Also… irgendwie alles. Musik, die Arbeit mit Holz, Kochen und Backen, Malen. Ich konnte den meisten Berufen etwas abgewinnen, sah mich jedoch nie irgendwo so richtig und auf Dauer, denn dieses Gefühl, "es" gefunden zu haben, stellte sich nirgends ein. Das Einzige, was mir nie in den Sinn kam war, es im Bereich des Sports zu versuchen…
Dafür gab es Gründe. Zum einen mal waren all jene meiner Mitschüler, die mir damals in der Grundschule täglich das Leben zur Hölle machten, irgendwie "sportlich". Heisst: sie waren Fussballfans. Da kamen zwei Dinge zusammen, die ich nicht ausstehen konnte: Fussball und das damit verbundene Gehabe. Wobei ich fairerweise auch sagen muss, dass das wohl irgendwie zusammenhing. Fussball war für mich das Ding, das ich nicht konnte und das meine Peiniger als Mass der Dinge anlegten, an dem sie meine Qualitäten als Mensch zu bewerten schienen.
Der langen Rede kurzer Sinn: Sport war für mich etwas, das Menschen betrieben, die gerne andere plagten und damit hatte ich es eher weniger auf dem Radar.
Bis ich dann das erste Mal in meinem Leben 4 oder 5 Kilometer am Stück lief, ohne zusammenzubrechen. Und bis ich das erste Mal ganze 10 Längen im Schwimmbad absolvierte. Und ich den Triathlon entdeckte…
Nun würde ich nicht so weit gehen und sagen, dass ich im Triathlon den Sinn des Lebens sehe. Er ist ein Teil von mir, ein Teil meines Lebens und unterdessen ein Teil meiner Identität. Doch was für einen SINN ich in dem ganzen Dasein sehe…
Vielleicht ganz einfach der, die bestmögliche Version von uns selbst zu sein. Und welches Medium wir dafür wählen, ist uns selbst überlassen.
Herzlich,
Fabian
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