Zeit für etwas Ehrlichkeit meinerseits: der Grund, weshalb ich gestern Nachmittag ob des Publikumsverkehrs im Pool so ausser mir war, lag nicht nur im Verhalten einiger Weniger, sondern auch an meiner eigenen Hybris, die mir mal wieder ins Maul gestopft wurde. Von mir selbst.
Was ich nämlich mit keinem Wort erwähnt habe ist, dass ich gestern obermotiviert im Hallenbad ankam und mir mal eben dachte: Hey, kommende Woche ist "Testwoche", wie wärs denn, wenn ich den Test im Wasser schon heute mache?
Merke: direkt nach dem Mittagessen und müde vom Training der letzten Tage sind selten die besten Voraussetzungen, um im Pool eine tolle Leistung zu erbringen, erst recht nicht, wenn dieser Pool so voll ist, dass man permanent im Slalom schwimmen muss.
So blieb denn auch meine Leistung über die geschwommenen 400m deutlich unter dem, was ich mir erhofft hatte und meiner Moral war das nicht ganz zuträglich. Zeit, daraus zu schliessen – und vorauszuschauen.
Was kommt da nächste Woche auf mich zu?
Zum einen werde ich einmal einen VLaMax-Test machen, um meine eigene, anaerobe Kapazität zu messen. Dann wird's wieder relativ normal weitergehen: Stufentest auf dem Rad und am Laufband, gleiches Protokoll wie letztes Mal. Ideal mit ausreichend Erholung dazwischen und dann irgendwo nochmals einem Versuch im Wasser, wobei mir das eher weniger wichtig ist. Vielmehr möchte ich gerne sehen, was in den beiden anderen Disziplinen passiert ist.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, betrete ich hier absolutes Neuland. Auch wenn ich früher bereits einmal Profi war, hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben die Möglichkeit, nach nur drei Monaten wieder eine Leistungsdiagnostik zu machen. Damals geschah das einmal im Jahr, dann wurde geplant und wenn alles gut ging, nun – dann ging alles gut. Da es das eher öfters NICHT tat, liegt meine Vermutung nun darin, dass ich damals schlicht keine entsprechenden Daten zur Hand hatte, um wirklich effizient zu arbeiten. Plus: das Wissen war ebenfalls nicht vorhanden.
Okay, das WISSEN ist heute auch noch nicht da, aber das LERNEN dafür umso mehr. Jeden Tag im Labor sehe und lerne ich neue Dinge, die ich anwenden kann – und es auch tue. So habe ich für mich nun zum ersten Mal in meinem Leben die Möglichkeit, in Bezug auf die Daten auf dem absolut höchsten Level zu agieren.
Nun könnte ich, wenn ich wollte, hier die Meinung bilden, dass ich bisher meine Zeit ein wenig verschwendet habe, eigentlich schon viel früher an diesem Punkt hätte sein können…
Was ich aber nicht tun werde. Denn ich denke, dass ich exakt dort bin, wo ich sein soll und dass es exakt der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Was kommt da auf mich zu?
Ich habe keine Ahnung, aber ich freue mich darauf, es herauszufinden!
Herzlich,
Fabian
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